Risikofaktoren

Arbeit


1775 berichtete Sir Percival Pott über ein erhöhtes Risiko von Stachelzellkrebs (SZK) am Hodensack von englischen Schornsteinfegern, die Kohle- und Teer-Produkten ausgesetzt waren. Andere chemische Karzinogene können auch die Entwicklung von nicht-melanomen Hautkrebs fördern. Wenn eine lange und ausreichend intensive Exposition von diesen Stoffen am Arbeitsplatz gegeben ist, kann eine berufsbedingte Hauterkrankung hervorgerufen werden.

Aber an vielen Arbeitsplätzen besteht eine erhöhte Exposition von natürlichem und künstlichem Licht, die theoretisch auch Hautkrebs verursachen können. Aber laut epidemiologischen Studien ist die Situation von UV-Licht induziertem Hautkrebs viel schwieriger. Für die Anerkennung eines berufsbedingten Hautkrebs ist eine Voraussetzung, dass die UV-Exposition mindestens das Risiko verdoppelt (RR > 2). Heute gibt es genug wissenschaftliche und epidemiologische Beweise für alle Hautkrebsarten, die die Idee unterstützen, UV-induzierten Hautkrebs als Berufskrankheit anzuerkennen. Wenn man Veröffentlichungen in Betracht zieht, kommen wir zu dem Entschluss, dass ein epidemiologischer Nachweis von einem zumindest doppelten Risiko (RR > 2) durch berufsbedingte UV-Strahlung nur für das Plattenepithelkarzinom gegeben ist (Drexler & Diepgen 2000). Die klare Dosis-Wirkung-Beziehung unterstützt diese epidemiologischen Entdeckungen. Für die Risikoeinschätzung eines Einzelnen ist eine attributive UV-Strahlung < 40 % durch berufsbedingte Faktoren nötig. Unter diesen Umständen sollte das Plattenepithelkarzinom als Berufskrankheit anerkannt und entschädigt werden.

Es besteht eine paradoxe Beziehung zwischen arbeitsbedingter Sonnenexposition und dem Anschein eines niedrigeren Risikos für Melanome bei Menschen, die draußen arbeiten, im Vergleich zu jenen, die drinnen beschäftigt sind. Für das Melanom gilt, dass die episodische UV-Bestrahlung gefährlicher ist als die ständige UV-Exposition. Auch Auswahlneigungen könnten den Zusammenhang zwischen berufsbedingter Sonnenexposition und Hautkrebs verzerrt haben. Arbeiter in der freien Natur scheinen eine selbstgewählte Gruppe mit weniger etablierten phänotypischen Risikofaktoren für Hautkrebs und Melanome zu sein als bei anderen Berufen, was das niedrigere erwartete Risiko für Hautkrebs unter diesen Arbeitern erklärt.

Aber alle Arbeiter in der freien Natur sollten sich unser Wissen, kompensatorische Strategien zu entwickeln, zu Nutze machen, wie beispielsweise das Tragen von schützender Kleidung und das Verwenden von Sonnencremes. Auch die regelmäßige Untersuchung der Haut wird strengstens empfohlen.

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